|
Zum
Programm
Der
ESOC Chorus präsentiert Ihnen heute Abend ein Programm mit
amerikanischer Chormusik des 20. Jahrhunderts, in dem die “Four
Motets” (Vier Motetten) von Aaron Copland und “Lux Aeterna” (Ewiges
Licht) von Morten Lauridsen die Schwerpunkte bilden.
Die
beiden Werke stammen von den “entgegengesetzten” Enden des
Jahrhunderts: Die “Four Motets” wurden 1921 komponiert, “Lux
Aeterna” 1997. Copland studierte seinerzeit Komposition bei der französischen
Komponistin Nadia Boulanger in Paris. Die Harmonien sind von ihrer Art
her klassisch angelegt, aber mit schnellen, starken Harmonieänderungen
wie in der Spätromantik. “Lux Aeterna” dagegen weist die komplexen
Harmonien auf, die für die Zeit Mitte bis Ende des 20. Jahrhunderts
charakteristisch sind, satte Akkorde in enger Harmonieführung, die aber
immer wieder von einstimmigen Passagen kontrastiert werden. In den
Eingangsthemen stellen Orgel und Chor die harmonischen Bestandteile des
Werkes vor, die im Folgenden ständig aufgegriffen und variiert werden.
Aus diesem Grund wirkt es fast schon minimalistisch.
Bei
den drei anderen Stücken dieses Konzerts handelt es sich um Arrangements
traditioneller amerikanischer Choräle aus den 50er und 60er Jahren.
Interessant ist, dass Copland hierfür – im Gegensatz zu den “Four
Motets”, die er 30 Jahre zuvor komponiert hatte – relative schlichte
Harmonien wählte. In diesen Arrangements sind die Elemente zu erkennen,
für die Copland bekannt ist: Er nimmt eine einfache Melodie, baut ein
paar Dissonanzen und Metrumwechsel ein und gibt den Stücken dadurch
einen “20. Jahrhundert-Klang”. Aber die Substanz der Musik tastet er
nicht an, sondern lässt sie für sich selbst sprechen.
|